Die St. Lorenz Kirche zählt zu den beeindruckendsten Sakralbauten Deutschlands und verzaubert Besucher seit Jahrhunderten mit ihrer majestätischen Architektur und reichen Geschichte. Als bedeutendes Wahrzeichen Nürnbergs vereint dieses gotische Meisterwerk kunsthistorische Schätze, bemerkenswerte Handwerkskunst und faszinierende Geschichten, die von der mittelalterlichen Blütezeit der Stadt zeugen.
Was viele nicht wissen: Hinter den mächtigen Mauern und kunstvollen Fenstern der St. Lorenz Kirche verbergen sich zahlreiche Geheimnisse und überraschende Details, die selbst regelmäßige Besucher oft übersehen. Von architektonischen Besonderheiten über kunsthistorische Raritäten bis hin zu merkwürdigen Traditionen – die folgenden acht Fakten enthüllen die verborgenen Wunder dieses außergewöhnlichen Gotteshauses und zeigen, warum die St. Lorenz Kirche mehr ist als nur ein weiteres historisches Gebäude.
Erbaut: 1250-1477 (über 200 Jahre Bauzeit)
Architekturstil: Gotik mit einer dreischiffigen Basilika
Besonderheit: Beherbergt den berühmten Engelsgruß von Veit Stoß aus dem 15. Jahrhundert
Die St. Lorenz Kirche: Das gotische Juwel im Herzen Nürnbergs
Die St. Lorenz Kirche zählt mit ihren imposanten Türmen und der prächtigen Westfassade zu den bedeutendsten gotischen Sakralbauten Deutschlands. Bereits beim Betreten des dreischiffigen Innenraums offenbart sich dem Besucher die atemberaubende Höhe des Mittelschiffs, das von filigranen Säulen getragen wird und durch die kunstvollen Buntglasfenster in mystisches Licht getaucht wird. Besonders beeindruckend ist der sogenannte Engelsgruß von Veit Stoß – eine filigrane Schnitzarbeit, die als Meisterwerk spätgotischer Kunst gilt und an einer Kette von der Decke des Chores herabhängt. Die im 14. Jahrhundert begonnene und im 15. Jahrhundert vollendete Kirche überstand den Zweiten Weltkrieg trotz schwerer Beschädigungen und erstrahlt heute nach aufwendiger Restaurierung wieder in vollem Glanz.
Geschichte und Entstehung der St. Lorenz Kirche Nürnberg
Die Geschichte der St. Lorenz Kirche reicht bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück, als 1250 mit dem Bau des ersten Gotteshauses auf den Fundamenten einer Vorgängerkapelle begonnen wurde. Ursprünglich als dreischiffige Basilika angelegt, erfuhr der Sakralbau im Laufe der folgenden zwei Jahrhunderte umfangreiche Erweiterungen, wobei der charakteristische Hallenchor erst zwischen 1439 und 1477 hinzugefügt wurde. Die beiden markanten Türme, die heute das Stadtbild Nürnbergs prägen, wurden zu unterschiedlichen Zeiten fertiggestellt – der Nordturm bereits um 1400, während der Südturm erst 1495 seine endgültige Form erhielt. Mit der Einführung der Reformation in Nürnberg im Jahr 1525 wurde die St. Lorenz Kirche zur ersten evangelischen Hauptkirche der Reichsstadt und überstand glücklicherweise die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs weitgehend unbeschadet. Im Inneren haben sich zahlreiche mittelalterliche Kunstwerke erhalten, darunter Meisterwerke von Adam Kraft, Veit Stoß und dem Nürnberger Künstler Hans Suess von Kulmbach, die von der herausragenden kulturellen Bedeutung des Gotteshauses zeugen.
Baubeginn: 1250, wobei der prächtige Hallenchor erst zwischen 1439 und 1477 entstand
Architektonische Besonderheit: Die asymmetrischen Haupttürme wurden zu unterschiedlichen Zeiten fertiggestellt – der Nordturm um 1400, der Südturm erst 1495
Konfessionswechsel: 1525 wurde die Kirche im Zuge der Reformation zur evangelischen Hauptkirche Nürnbergs
Architektonische Besonderheiten der Nürnberger St. Lorenz Kirche
Die St. Lorenz Kirche beeindruckt durch ihre imposante Westfassade mit den beiden ungleichen Türmen, wobei der nördliche Turm mit seiner durchbrochenen Spitze besonders hervorsticht. Im Inneren verzaubert der lichtdurchflutete Hallenbau mit seinen schlanken Säulen und dem bemerkenswerten Sakramentshaus, das mit seinen 18 Metern Höhe von Adam Kraft meisterhaft gestaltet wurde. Die prächtige Rosette über dem Westportal mit ihrem filigranen Maßwerk zählt zu den bedeutendsten spätgotischen Fensterelementen in Deutschland. Architektonisch bemerkenswert ist zudem der Übergang vom romanischen Baustil im ältesten Teil der Kirche zum gotischen Stil im später errichteten Hallenchor, der die bauliche Entwicklung über mehrere Jahrhunderte hinweg anschaulich dokumentiert.
Kunstschätze und Meisterwerke in der St. Lorenz Kirche
Die St. Lorenz Kirche beherbergt einen beeindruckenden Schatz an mittelalterlicher Kunst, darunter den berühmten Engelsgruß von Veit Stoß, eine filigrane Schnitzarbeit, die von der Decke des Chores hängt. An den kunstvoll gestalteten Altären kann man Meisterwerke der Nürnberger Bildhauerei bewundern, besonders das Sakramentshaus von Adam Kraft ragt mit seinen 20 Metern Höhe als steinernes Spitzenwerk der Gotik heraus. Zu den weiteren Kostbarkeiten zählt das Tucher-Epitaph, das zu den frühesten Bronzegussarbeiten der Renaissance in Deutschland gehört und die künstlerische Bedeutung der Kirche unterstreicht. Die farbenprächtigen Glasfenster aus dem 14. und 15. Jahrhundert, darunter das berühmte Volckamer-Fenster, tauchen den Innenraum in ein mystisches Licht und zeugen vom Reichtum der Nürnberger Patrizierfamilien, die diese Kunstwerke stifteten.
- Der Engelsgruß von Veit Stoß gehört zu den bedeutendsten Schnitzarbeiten der Spätgotik.
- Das 20 Meter hohe Sakramentshaus von Adam Kraft ist ein Meisterwerk der Steinmetzkunst.
- Das Tucher-Epitaph zählt zu den frühesten Bronzegussarbeiten der deutschen Renaissance.
- Die mittelalterlichen Glasfenster, besonders das Volckamer-Fenster, sind herausragende Beispiele der Glasmalerei.
Der Engelsgruß und andere Highlights der St. Lorenz Kirche Nürnberg
Der Engelsgruß des Nürnberger Bildhauers Veit Stoß zählt zu den herausragendsten Kunstwerken der St. Lorenz Kirche und beeindruckt durch seine filigrane Schnitzkunst und die imposante Größe von über 20 Metern Höhe. Im Chorraum faszinieren zudem das Sakramentshaus von Adam Kraft mit seiner kunstvollen Darstellung des Künstlers als Träger sowie das Tabernakel, das mit einer Höhe von fast 20 Metern zu den schönsten Beispielen spätgotischer Steinmetzkunst gehört. Die farbenprächtigen Glasfenster aus dem 14. und 15. Jahrhundert, darunter das berühmte Volckamer-Fenster, tauchen den Kirchenraum in mystisches Licht und erzählen biblische Geschichten in beeindruckenden Bildern. Ein weiteres Highlight ist der Tugendbrunnen, der im Inneren der Kirche mit seinen detailreichen Darstellungen der christlichen Tugenden die Besucher zum Nachdenken anregt. Die kunstvoll gestaltete Orgel mit ihrem prächtigen Prospekt aus dem 17. Jahrhundert vervollständigt das Ensemble der künstlerischen Schätze und ist nicht nur optisch, sondern auch akustisch ein Genuss bei den regelmäßigen Konzerten in der Kirche.
Der Engelsgruß: Veit Stoß schuf zwischen 1517 und 1518 dieses monumentale Bildwerk aus Lindenholz, das die Verkündigung an Maria darstellt und an einer Kette von der Decke hängt.
Sakramentshaus: Das 1496 vollendete Meisterwerk von Adam Kraft ist 18,70 Meter hoch und zeigt den Künstler selbst als kniende Figur, die das Gesamtwerk trägt.
Glasfenster: Die St. Lorenz Kirche besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlicher Glasmalerei in Deutschland, darunter das Kaiserfenster (um 1355) und das Volckamer-Fenster (1481).
St. Lorenz Nürnberg: Bedeutung als religiöses Zentrum im Wandel der Zeit
Die St. Lorenz Kirche entwickelte sich seit ihrer Grundsteinlegung im 13. Jahrhundert zu einem bedeutenden religiösen Zentrum Nürnbergs, das nicht nur als Gotteshaus, sondern auch als spiritueller Ankerpunkt für die Bevölkerung diente. Im Laufe der Reformation wandelte sich ihre Rolle grundlegend, als sie 1525 zur ersten evangelischen Pfarrkirche der Stadt wurde und fortan als Symbol des neuen Glaubens fungierte. Trotz der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und dem gesellschaftlichen Wandel hat die Lorenzkirche ihre Bedeutung als geistliches Zentrum bis heute bewahrt und zieht mit ihren Gottesdiensten, Konzerten und kulturellen Veranstaltungen sowohl Gläubige als auch Besucher aus aller Welt an.
| Fakten zur St. Lorenz Kirche | Details |
|---|---|
| Grundsteinlegung | um 1250 |
| Umwandlung zur evangelischen Kirche | 1525 |
| Höhe des Hauptturms | 80,8 Meter |
| Berühmte Kunstwerke | Engelsgruß von Veit Stoß, Sakramentshaus von Adam Kraft |
| Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg | 1949-1952 |
Besucherführungen und Veranstaltungen in der St. Lorenz Kirche
Die St. Lorenz Kirche bietet regelmäßige Führungen an, bei denen Besucher tiefere Einblicke in die architektonischen Besonderheiten und die reiche Geschichte des Gotteshauses erhalten können. Während der Hochsaison finden täglich mehrere deutschsprachige und fremdsprachige Führungen statt, die von sachkundigen Guides geleitet werden und die beeindruckenden Kunstschätze wie den Engelsgruß von Veit Stoß oder das Sakramentshaus von Adam Kraft näher erläutern. Neben den regulären Führungen bereichern zahlreiche kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und besondere liturgische Feiern das Programm der Kirche und machen sie zu einem lebendigen Zentrum des städtischen Lebens. Ein besonderes Highlight im Veranstaltungskalender ist die jährliche Lorenzkirchweih, die mit einem festlichen Gottesdienst und einem bunten Rahmenprogramm die Weihe der Kirche feiert und sowohl Einheimische als auch Touristen anzieht.
- Tägliche Führungen in verschiedenen Sprachen zu den Kunstschätzen der Kirche
- Kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Lesungen das ganze Jahr über
- Besondere liturgische Feiern zu kirchlichen Hochfesten
- Jährliche Lorenzkirchweih mit festlichem Rahmenprogramm
Die St. Lorenz Kirche als Wahrzeichen Nürnbergs: Kulturelles Erbe bewahren
Die St. Lorenz Kirche präsentiert sich seit Jahrhunderten als unverkennbares Wahrzeichen der Nürnberger Altstadt und zieht jährlich tausende Besucher aus aller Welt an. Im Zuge umfangreicher Restaurierungsmaßnahmen bemüht sich die Stadt Nürnberg gemeinsam mit Denkmalschutzbehörden, die gotische Architektur und die wertvollen Kunstschätze für kommende Generationen zu erhalten. Der Förderverein „Freunde der Lorenzkirche“ engagiert sich durch Spendeninitiativen und kulturelle Veranstaltungen aktiv für den Erhalt dieses bedeutenden kulturellen Erbes. Die Bewahrung der St. Lorenz Kirche stellt nicht nur einen Akt der Denkmalpflege dar, sondern sichert zugleich ein lebendiges Zeugnis mittelalterlicher Handwerkskunst und christlicher Tradition im Herzen Nürnbergs.
Häufige Fragen zur St. Lorenz Kirche (Nürnberg)
Wann wurde die St. Lorenz Kirche erbaut und welchen Baustil repräsentiert sie?
Die imposante St. Lorenz Kirche wurde ursprünglich um 1250 als dreischiffige Basilika im gotischen Stil begonnen. Der Sakralbau erfuhr jedoch über mehrere Jahrhunderte Erweiterungen und Umbauten. Besonders bedeutend war die Bauphase zwischen 1439 und 1477, in der die markanten Doppeltürme und das Hallenlanghaus fertiggestellt wurden. Das Gotteshaus repräsentiert hauptsächlich die deutsche Hochgotik, zeigt aber auch Elemente der Spätgotik. Mit ihrem reich verzierten Westportal, den beeindruckenden Fensterrosetten und dem mächtigen Hallenchor zählt die Lorenzkirche zu den architektonischen Meisterwerken der mittelalterlichen Baukunst in Franken.
Welche berühmten Kunstwerke kann man in der St. Lorenz Kirche besichtigen?
In der St. Lorenz Kirche finden Besucher zahlreiche herausragende Kunstschätze. Das bekannteste Werk ist der „Engelsgruß“ von Veit Stoß – eine filigrane Holzskulptur aus dem 16. Jahrhundert, die von der Decke hängt und die Verkündigung an Maria darstellt. Ebenfalls beeindruckend ist das Sakramentshaus von Adam Kraft, ein über 18 Meter hoher, kunstvoll gemeißelter Steinturm. Weitere Highlights des Kirchenbaus umfassen das Volckamer-Fenster, den Deocarus-Altar, das Rochusaltar-Triptychon und den Zwingli-Altar. Die mittelalterlichen Glasfenster gehören zu den wertvollsten in Deutschland. Diese religiösen Kunstwerke verleihen dem sakralen Raum eine besondere Atmosphäre und veranschaulichen die Nürnberger Kunstfertigkeit des Mittelalters.
Welche Bedeutung hatte die St. Lorenz Kirche während der Reformation?
Während der Reformation spielte die St. Lorenz Kirche eine zentrale Rolle in Nürnberg. Bereits 1525 wurde im Gotteshaus der erste evangelische Gottesdienst abgehalten, nachdem der Stadtrat offiziell zum Luthertum übergetreten war. Die Pfarrkirche wurde damit zu einem Zentrum der protestantischen Bewegung in Süddeutschland. Bedeutende Reformatoren wie Andreas Osiander predigten hier und formten die theologische Ausrichtung. Bemerkenswert ist, dass der Übergang zum evangelischen Glauben ohne Zerstörung der wertvollen katholischen Kunstwerke erfolgte – ein Umstand, der die reiche Ausstattung der Lorenzkirche bis heute bewahrt hat. Diese konfessionelle Transformation prägt das Bauwerk bis in die Gegenwart als wichtigen Erinnerungsort der lutherischen Reformation.
Wie wurde die St. Lorenz Kirche im Zweiten Weltkrieg beschädigt und wiederaufgebaut?
Die St. Lorenz Kirche erlitt während der Luftangriffe auf Nürnberg im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden. Bei den verheerenden Bombardements im Januar 1945 wurden große Teile des Daches und der nördliche Turm stark beschädigt. Obwohl die Grundsubstanz des Bauwerks erhalten blieb, waren viele Gewölbe eingestürzt und zahlreiche Fenster zerstört. Die wertvollsten Kunstschätze hatte man glücklicherweise ausgelagert. Der Wiederaufbau des Gotteshauses begann unmittelbar nach Kriegsende und erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte. Bis 1952 waren die wichtigsten Bauarbeiten abgeschlossen, die vollständige Renovierung des Sakralbaus dauerte jedoch bis in die 1970er Jahre. Die Rekonstruktion folgte dem historischen Vorbild und bewahrte die architektonische Identität des Kirchenbaus.
Welche Veranstaltungen und Konzerte finden regelmäßig in der St. Lorenz Kirche statt?
Die St. Lorenz Kirche ist neben ihrer Funktion als evangelische Pfarrkirche ein bedeutender Veranstaltungsort für geistliche Musik. Regelmäßig finden Orgelkonzerte an der berühmten Rieger-Orgel statt, die mit 82 Registern zu den größten Kirchenorgeln Bayerns zählt. Der renommierte Bachchor St. Lorenz führt zudem mehrmals jährlich große Oratorien und Passionen auf. Während des Christkindlesmarkts werden besondere Adventskonzerte veranstaltet. Darüber hinaus beherbergt das Gotteshaus Ausstellungen zu religiösen Themen, theologische Vortragsreihen und ökumenische Begegnungen. In den Sommermonaten gibt es spezielle Kirchenführungen, die auch die Türme und normalerweise nicht zugängliche Bereiche des sakralen Bauwerks erschließen. Alle Veranstaltungen profitieren von der hervorragenden Akustik des Kirchenraums.
Wie kann man die St. Lorenz Kirche besichtigen und welche Öffnungszeiten gelten?
Die St. Lorenz Kirche ist für Besichtigungen montags bis samstags von 9:00 bis 17:00 Uhr und sonntags von 13:00 bis 16:00 Uhr geöffnet, wobei während Gottesdiensten keine touristischen Besuche möglich sind. Der Eintritt in das Kirchengebäude ist grundsätzlich kostenfrei, jedoch wird um eine Spende für den Erhalt des Bauwerks gebeten. Für Interessierte werden regelmäßig Führungen durch das historische Gotteshaus angeboten – sowohl für Einzelbesucher als auch für Gruppen nach Voranmeldung. Audioguides in mehreren Sprachen können an der Informationsstelle ausgeliehen werden. Die zentrale Lage in der Nürnberger Altstadt macht den Sakralbau leicht erreichbar. Von Mai bis Oktober besteht zudem die Möglichkeit, an bestimmten Tagen den Südturm zu besteigen und den Ausblick über die Frankenmetropole zu genießen.