Manchmal fragt man sich, wie eine Familie über so viele Generationen hinweg bestehen bleibt. Bei den Eltzs ist es eine Mischung aus Tradition, Mut und einem besonderen Zusammenhalt. Jakob zu Eltz verkörpert diese Höhen und Tiefen wie kaum ein anderer.
Seine Geschichte ist geprägt von Mut und Entschlossenheit in Zeiten der Not. Die Herausforderungen, die er meisterte, spiegeln eine jahrhundertealte Tradition wider.
Im Mittelpunkt steht eine der bekanntesten Burgen Deutschlands, die nie gewaltsam erobert wurde. „Die Burg seit über 800 Jahren im Besitz der gleichen Familie“ – diese Einzigartigkeit schafft eine besondere emotionale Verbindung.
Die lange Familiengeschichte zeigt: Erfolg bedeutet nicht nur Glanz, sondern auch Überwindung von Krisen. Jakob zu Eltz steht für diese Kontinuität durch alle Jahrhunderte.
Im Herzen der Eifel entspinnt sich eine Saga, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Eine Geschichte von Macht, Familienehre und cleveren Strategien.
„Der Name Eltz – abgeleitet vom rauschenden Elzbach, der die Burg umschließt wie ein schützender Mantel.“ So poetisch beginnt die Legende.
Der Flussname stammt vom althochdeutschen „Els“ für Schwarzerle. Die Römer nannten ihn „Alisontia“ – vermutlich altkeltischen Ursprungs.
1268 teilten drei Brüder die Burg und Güter. Elias II., Wilhelm II. und Theoderich stifteten drei Linien:
Ein Familienpakt, der Jahrhunderte überdauerte. Der Burgfriedensbrief von 1323 regelte das Zusammenleben.
„Ein mittelalterlicher Verhaltenskodex, so detailreich wie ein modernes Gesetzbuch – wer dagegen verstieß, verlor alles.“ Totschlag führte zum Verlust des Burgrechts.
Gastfreundschaft war heilig, aber kein Freibier. Selbst Fürsten mussten zahlen:
Das Geld floss direkt in den Ausbau der Burg. Eine kluge Investitionsstrategie!
1336/37 eskalierte der Konflikt mit Kurfürst Balduin von Trier. „Ein Kampf um Unabhängigkeit – Balduin gegen die rebellischen Ritter.“
Historisch bedeutsam: Erster Einsatz von Feuerwaffen (Pfeilbüchsen) in Deutschland. Die Fehde endete zugunsten Balduins.
Die Ganerbengemeinschaft bestand bis 1815. Dann verkaufte die Linie mit dem silbernen Löwen. Eltz-Kempenich blieb alleiniger Eigentümer.
Andere Linien waren bereits ausgestorben. So überdauerte die Burg Eltz alle Stürme der Zeit.
Ein Leben zwischen adliger Tradition und modernem Engagement – so ließe sich die Biografie dieses außergewöhnlichen Mannes beschreiben. Seine Karriere spannte sich über Kontinente und Jahrzehnte, immer getragen von einer tiefen Verbundenheit zu seinen Wurzeln.
Aufgewachsen in Vukovar entwickelte er von Kindesbeinen an eine besondere Sprachbegabung. Sechs Sprachen beherrschte er fließend: Kroatisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Ungarisch.
Diese multilinguale Prägung öffnete ihm Türen für internationale Karrieren. „Das war meine Eintrittskarte in die Welt der Diplomatie“, soll er später gesagt haben.
1947 kam er mit seiner Frau Ladislaja nach Eltville – und stand sofort vor einer humanitären Herausforderung. Seine Mutter beherbergte dort 100 Flüchtlinge, die er unterstützen musste.
Als studierter Landwirt übernahm er das Weingut Schloss Eltz mit 140 Morgen Weinbergen. Seine Leidenschaft für den Weinbau zeigte schnell Erfolge.
Vier Staatsehrenpreise und dreimal Bundessieger – diese Auszeichnungen sprechen für sich. Das Weingut wurde zu seinem Lebenswerk.
Er engagierte sich intensiv in der Weinwirtschaft. Vorarbeiten zum deutschen Weingesetz 1971, Lehrtätigkeit an der Uni Mainz, Präsident des Rheingauer Weinbau-Verbandes von 1964-1977.
1973 gründete er die Rheingauer Rieslingroute, 1975 die erste Rheingauer Weinwoche. Innovation und Tradition gingen bei ihm Hand in Hand.
Beim Malteser-Hilfsdienst engagierte er sich über vier Jahrzehnte. Als Diözesanleiter, Präsidiumsmitglied und Gesandter in Rom sowie bei der Bundesregierung war er über 20 Jahre aktiv.
Sein politisches Engagement führte ihn sogar zurück zu seinen Wurzeln. Von 1992-2000 war er Abgeordneter im kroatischen Parlament und Mitglied des Europarates.
Die Ehrungen sprechen für sich: Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies, Großkreuz-Bailli, Verdienstkreuz mit Stern und Ehrenbürger von Mainz.
Jakob III. verkörperte wie kaum ein anderer die Verbindung von historischem Erbe und modernem Wirken. Die Grafen Eltz können auf eine solche Persönlichkeit stolz sein.
Die wahre Bedeutung einer Dynastie zeigt sich nicht nur in ihren Taten, sondern auch in ihren Symbolen. Diese Zeichen überdauern Jahrhunderte und erzählen Geschichten, die Worte allein nicht erfassen können.
Von 1961 bis 1995 zierte die Burg Eltz den 500-DM-Schein. Jeder kannte sie damals – ein wahres Symbol deutscher Geschichte und Wertstabilität.
Die „500-DM-Burg“ wurde zum vertrauten Anblick für Generationen. Sogar die Post ehrte das Bauwerk mit einer 40-Pfennig-Marke von 1977-1982.
Diese Briefmarke war Teil der beliebten Burgenserie. Für viele Deutsche war sie ganz normaler Alltag – heute sind beide Stücke begehrte Sammlerobjekte.
Im Rittersaal grinsen bis heute steinerne Narrenköpfe von den Wänden. Sie symbolisierten im Mittelalter Redefreiheit – denn ein Narr durfte bekanntlich alles sagen.
Gleichzeitig mahnten sie zur Demut: „Nimm dich nicht zu wichtig!“ Diese Doppeldeutigkeit macht ihren besonderen Reiz aus.
Ebenso geheimnisvoll ist die Rose des Schweigens. Sie ziert sowohl den Rittersaal als auch den Baldachin eines Bettes.
Dieses Symbol versprach Vertraulichkeit: Was hier gesprochen wird, bleibt hier! Ein mittelalterlicher NDA, der bis heute fasziniert.
Seit jeher kümmern sich Kastellane (lateinisch: castellum) um die Burg. Früher hießen sie Burgvögte, heute sind es Angelika Nelius und Stefan Ritzenhofen.
Ihre Aufgabe: Tourismus managen und das Erbe für kommende Generationen bewahren. Eine verantwortungsvolle Mission!
Historisch gab es bis 1786 drei Kastellane für die drei Linien. Bis 1815 reduzierte sich ihre Zahl auf zwei, dann übernahm nur noch einer die Burg Eltz-Kempenich.
Die Grafen Eltz vertrauen bis heute auf diese Tradition. So bleibt die Burg in besten Händen – damals wie heute.
Eine seltene Kontinuität in einer sich wandelnden Welt – das zeichnet die Eltz-Dynastie aus. Jakob zu Eltz lebte zwischen Weinbergen und Diplomatie, immer getrieben von Familientradition.
Die Burg blieb über 800 Jahre im Besitz der Grafen – ein Symbol der Beständigkeit. Sein Vermächtnis zeigt: Adel bedeutet Verantwortung, nicht nur Titel.
Die Geschichte der Eltzs ist wie die Burg selbst: fest verwurzelt, doch stets lebendig. Jakob zu Eltz verkörperte diese Einzigartigkeit als moderner Erbe.
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