Altstadtkirche

Votivkirche besuchen

Ich stand da, klein zwischen den riesigen Türmen, und spürte sofort: Dieser Ort atmet Geschichte. Die Steine schienen zu erzählen – von Dankbarkeit, von einem unglaublichen Ereignis und von Menschen, die etwas Großes schufen.

Stell dir vor: 1853. Ein Attentat auf den Kaiser! Aus dieser Errettung entstand eine Votivgabe – ein Denkmal des Dankes, das bis heute bewegt.

Das Wichtigste im Überblick
Bauzeit: 1856–1879
Höhe: 99 Meter
Architekt: Heinrich Ferstel
Einzigartigkeit: Zweithöchste Kirche Wiens, neugotisches Meisterwerk

Warum jeder hierher sollte? Nicht nur Kunstfans! Wer Geschichte live erleben will, spürt in diesem sakralen Bauwerk die Emotionen vergangener Jahrhunderte. Einfach packend!

Die Geschichte der Votivkirche: Von einem Attentat zu einem Denkmal

Was als dramatischer Überlebenskampf begann, wurde zu einem Monument nationaler Dankbarkeit. Die Entstehungsgeschichte liest sich wie ein historischer Thriller – mit einem jungen Kaiser, einem heldenhaften Bruder und einem genialen Architekten.

Das Attentat auf Kaiser Franz Joseph

18. Februar 1853: Ein gewöhnlicher Spaziergang wird zur Lebensgefahr. Der Schneidergeselle János Libényi greift den jungen Kaiser mit einem Dolch an.

Franz Joseph überlebt knapp. Sein steifer Kragen rettet ihm das Leben. Dieses Attentat erschüttert die gesamte Monarchie.

Der Spendenaufruf von Erzherzog Ferdinand Maximilian

Der Bruder des Kaisers ergreift die Initiative. Erzherzog Ferdinand Maximilian startet eine Volksspende „Zum Dank für die Errettung Seiner Majestät“.

Die Resonanz ist überwältigend: 300.000 Bürger beteiligen sich! Eine unglaubliche Summe kommt zusammen – das Volk zeigt seine Verbundenheit mit dem Herrscherhaus.

Heinrich Ferstel und der Wettbewerb

1854 wird ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. 75 Entwürfe gehen ein – doch gewinnt ein junges Talent: Heinrich Ferstel, gerade mal 26 Jahre alt.

Sein neugotischer Entwurf überzeugt die Jury komplett. Ein unbekannter Architekt bekommt den Jahrhundertauftrag!

Lange Bauzeit und feierliche Weihe

Die Grundsteinlegung am 24. April 1856 wird zum Großereignis. 80 Bischöfe wohnen der Zeremonie bei. Der Kaiser persönlich setzt den ersten Stein.

Doch der Bau zieht sich hin: Über 20 Jahre! Finanzprobleme und politische Wirren verzögern die Fertigstellung.

Endlich, am 24. April 1879, wird die Weihe gefeiert – pünktlich zur Silberhochzeit des Kaiserpaares. Ein rauschendes Fest für ganz Wien!

Noch heute zeigt sich die Wertschätzung: Die Renovierung 2023 kostete 40 Millionen Euro. Ein Beweis, dass dieses Denkmal bis heute im Herzen der Stadt schlägt.

Architektonische Meisterleistung: Ein neugotisches Juwel

Plötzlich stehst du davor und spürst: Diese Kirche ist anders. Kein gewöhnlicher Bau, sondern ein wahres Kunstwerk, das bis in den Himmel ragt. Jeder Stein erzählt von der Genialität ihres Schöpfers.

Die imposante Doppelturmfassade

Zwei Türme, majestätisch und stolz. Sie greifen nach dem Himmel und dominieren das Stadtbild. Heinrich Ferstel schuf damit ein Wahrzeichen, das bis heute beeindruckt.

Besonders clever: Die Fassade spiegelt das Innere wider. Alles passt zusammen wie ein perfektes Puzzle. Diese gegenseitige Entsprechung macht den Kirchenbau weltweit einzigartig.

Warum die Kirche 99 Meter hoch ist

99 Meter – keine zufällige Zahl! Das ist so hoch wie 33 Giraffen übereinander. Symbolisch steht diese Höhe für Vollendung und Ewigkeit.

Ferstel wollte unbedingt vollendete Türme. Bei vielen sakralbauwerke blieben sie unfertig. Nicht hier! Ein klares Statement des Dankes.

Das Konzept der gegenseitigen Entsprechung

Jedes Detail außen hat seine Entsprechung innen. Fenster, Gewölbe, Verzierungen – alles harmonisiert perfekt. Diese Idee revolutionierte den Kirchenbau des 19. Jahrhunderts.

Für Besucher heißt das: Schau genau hin! Jede Figur, jedes Gesims hat eine Bedeutung. Ein lebendiges Architektur-Lehrbuch.

Das Baumaterial: Sandstein aus Wöllersdorf

Der Stein macht’s! Hart, wetterbeständig, aus Wöllersdorf und Brunn am Steinfeld. Er sollte Jahrhunderte überstehen – und tat es.

Clevere Details: Die Türme haben kein normales Dach. Ein durchsichtiges Gerippe lässt Licht durch. Und unsichtbare Ketten sichern sie gegen Stürme.

Heinrich Ferstel bewies Weitsicht. Sein Bau überstand sogar Erdbeben. Ein echter Meister seines Fachs!

Schätze im Inneren: Von Altären bis zur Orgel

Der erste Schritt über die Schwelle genügt – und du tauchst ein in eine Welt voller goldener Pracht und bewegender Geschichten. Jeder Winkel atmet Historie, jedes Kunstwerk erzählt von Glaube und Kunstfertigkeit.

Der prächtige Hochaltar von Joseph Gasser

Dein Blick wird sofort magisch angezogen. Gold glänzt, Figuren scheinen lebendig. Joseph Gasser schuf dieses Meisterwerk mit 1,8 Meter hoher Christus-Figur.

Das Ziborium wölbt sich majestätisch. Das Retabel erzählt biblische Szenen. Jedes Detail zeigt die Hingabe des Künstlers.

Die vier Kapellen: Bischofs-, Rosenkranz-, Kreuz- und Taufkapelle

Vier kleine Welten in einer großen Kirche. Jede Kapelle hat ihren eigenen Charakter und ihre besondere Geschichte.

Die Bischofskapelle ehrt das Herz Jesu. Die Rosenkranzkapelle bewahrt das Grab des Grafen Salm. In der Kreuzkapelle findest du ein berührendes Fenster über Franz Jägerstätter.

Er weigerte sich, für die Nazis zu kämpfen. Ein stiller Held des Widerstands. Die Taufkapelle zeigt den Beginn des christlichen Lebens.

Das berühmte Kaiser-Fenster und moderne Glasmalereien

Eduard von Steinle schuf einst das Kaiser-Fenster. Es zeigte Franz Joseph und sein Attentat. Doch der Krieg zerstörte dieses Kunstwerk.

Heute siehst du eine teilweise Rekonstruktion. Moderne Glasmalereien zeigen Szenen aus Konzentrationslagern. Diese Mischung aus alt und neu macht nachdenklich.

Die große Walcker-Orgel: Eine der bedeutendsten Denkmalorgeln

3762 Pfeifen! So viele, wie ein ganzes Dorf Einwohner hat. Die Walcker-Orgel von 1878 ist ein technisches Wunder.

Stell dir vor, wie Anton Bruckner hier spielte. Die Klänge müssen gigantisch gewesen sein. Noch heute erklingt die Orgel bei Konzerten.

Nimm dir Zeit, dieses Instrument zu bewundern. Es ist nicht nur zum Anschauen da – es lebt!

Fazit: Ein Muss für jeden Wien-Besucher

Diese Kirche ist mehr als ein Gebäude. Sie ist lebendige Geschichte, packende Kunst und pure Emotion. Von einem Attentat bis zur gigantischen Orgel – hier spürst du, was diese Stadt ausmacht.

Für jeden geeignet! Familien, Kunstfans oder Geschichtsinteressierte. Wer Wien erleben will, kommt hierher. Einfach an der Ringstraße zu finden. Perfekt für einen Zwischenstopp.

Man nennt sie auch Ringstraßendom. Ein Juwel, das im Schatten des Stephansdoms strahlt. Geh hin, steh davor und atme die Jahrhunderte ein. Du wirst begeistert sein!

Möchtest du mehr über sakrale Bauwerke erfahren? Entdecke weitere inspirierende Kirchen und ihre Geschichten.

FAQ

Q: Warum wurde die Votivkirche eigentlich gebaut?

A: Der Bau war eine Dankesgabe der Völker der Monarchie für die Rettung von Kaiser Franz Joseph I. nach einem Attentat. Sein Bruder, Erzherzog Ferdinand Maximilian, startete einen großen Spendenaufruf.

Q: Wer war der Architekt dieses beeindruckenden Sakralbaus?

A: Der junge Heinrich Ferstel gewann den Architektenwettbewerb. Sein neugotischer Entwurf setzte sich durch. Er prägte damit das Bild der Wiener Ringstraße maßgeblich.

Q: Was hat es mit der Höhe von 99 Metern auf sich?

A: Die Höhe der Türme ist ein bewusster architektonischer Akt. Sie sollte den Stephansdom um zwei Meter überragen, was jedoch nie genehmigt wurde. So blieb es bei 99 Metern.

Q: Welche Kunstschätze sind im Inneren besonders sehenswert?

A: Absolut sehenswert sind der prächtige Hochaltar von Joseph Gasser, das berühmte Kaiser-Fenster und die riesige Walcker-Orgel, eine der bedeutendsten Denkmalorgeln Österreichs.

Q: Wann wurde die Kirche fertiggestellt und geweiht?

A: Nach einer langen Bauzeit von über 20 Jahren wurde der Sakralbau am 24. April 1879 feierlich geweiht. Das Datum war kein Zufall: Es war der Silhochzeitstag des Kaiserpaares.

Q: Aus welchem Material ist die Fassade der Votivkirche?

A: Für den Bau wurde heller Sandstein aus Wöllersdorf verwendet. Dieses Material verleiht der Fassade ihr charakteristisches, leuchtendes Erscheinungsbild.
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